Der Serienlader läuft bei 2,00 bar Ladedruck zwischen 4.000 und 5.000 U/min in der Nähe seines besten Verdichter-Kennfeldpunktes. Die Verdichterdrehzahl ist hier ziemlich optimal auf die Turbine abgestimmt,
die dort durchgängig mit einem Wirkungsgrad von mehr als 0,7 arbeiten kann.

Damit die Bedeutung dieser Aspekte klarer wird, muß angemerkt werden, dass die von Verdichter aufgenommene und von der Turbine aus der Abgasenergie zu erzeugende Antriebsleistung in diesem Betriebspunkt bereits fast 23 kW oder 31 PS beträgt.

Durch gute bis sehr gute Wirkungsgrade des Verdichters und der Turbine ist der Serienlader eine leistungsmäßig gute Ausgangsbasis in diesem Betriebsbereich.

Bei 6.000 U/min mit 1,90 bar Ladedruck ist der Serienlader mit dem serienmäßigen Umfeld annähernd am Ende seines Kennfeldes angelangt. Durch den sich deutlich der 0,6er-Linie nähernden Wirkungsgrad steigen die Verdichtertemperatur und vor allem die Verdichterantriebsleistung ganz erheblich an.

Obwohl die Turbine immer noch im optimalen Bereich arbeitet, steigt damit der Abgasgegendruck deutlich. Damit nähert sich diese Konstellation im Serienzustand leistungsmäßig ihrer Grenze.

Bei erhöhtem Ladedruck von 2,20 bar und 4.000 U/min läuft der Serienlader noch in guten Kennfeld-bereichen. Ab 5.000 U/min ist er etwa am Ende seines Kennfeldes und nur noch knapp in der Lage, 2,2 bar bereitzustellen. Die bereits stark fallenden Wirkungsgrade des Verdichters mit seinen Folgen begrenzen die Leistungssteigerung an dieser Stelle.

Bei 6.000 U/min werden daher nur die Alternativen verglichen.

Der Serienlader hat den kleinsten Verdichter im Vergleich und damit automatisch die besten Voraussetzun-gen beim Ansprechverhalten. Mit dem noch geringen Durchsatz läuft er etwas links bzw. leicht unter der 0,7er-Wirkungsgrad-Linie im Kennfeld hoch. Turbinenseitig arbeitet er bei kleinem Durchsatz und dabei etwas reduzierter Abgastemperatur schon mit sehr guten Wirkungsgraden.

Im Stationärbetrieb kann der Serienlader bereits bei knapp unter 3.000 U/min vollen Ladedruck aufbauen. Die geringe Trägheit des Laufzeuges ist hier die Basis der verglichenen Lader. Diese sorgt auch für relativ schnellen Ladedruckaufbau bzw. Spontanität bei plötzlichem Gasgeben im mittleren Drehzahlbereich.

Insgesamt ist der Serienlader damit für das Ansprechen und die Spontanität die Benchmark.

Über den gesamten Betriebsbereich gesehen ist mit dem Serienlader werksseitig eine sehr gut zusammen passende Abstimmung gelungen, die auch für seriennahe Leistungssteigerungen ausreicht. Die allgemein bekannten Betriebsnachteile bei niedrigen Drehzahlen (Turboloch) liegen an der baulichen Anordnung des Turboladers und dem langen Abgasweg bis zur Turbine.